Der Donnerstag hat seinen Betrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt. d. Red.

HAMBURGZWEI NEUERSCHEINUNGEN IM GRATIS-BLÄTTERWALD

Kost ja nix

10. Mai 2011 von Anton Rohrheimer
Auch in der Regional-Abteilung kunstbezogener Druckerzeugnisse gibt es Nachwuchs zu vermelden. In Hamburg zumindest und zwar doppelt. „DIE Hamburger Galerien“ ist ein Werk aus dem Hause „Gudberg“, einer Grafikagentur, die mit dem „Gudberg Magazin“ bereits ein kostenloses Magazin zu Fotografie, Design und Co im hauseigenen Verlag vertreibt. Im Grunde handelt es sich hier um ein reines Bilderheft. Auf angenehm unbeschichtetem Papier und durchaus ansprechend layoutet präsentiert es das aktuelle Programm hiesiger Galerien. Die Auswahl gerät in der ersten Ausgabe noch etwas unausgewogen. Einige der interessanteren Galerien, wie die „Galerie für Landschaftskunst“, fehlen ebenso wie etablierte Oldtimer à la Vera Munro. Dafür mischen sich auch ein paar eher provinziell anmutende Galerien ins Programm, was man durch Layout und Bildauswahl aber einigermaßen zu kaschieren verstand. Insgesamt eine dankbare Bereicherung für die Hamburger Papierauslagen.
Abbildung zu
Die neue "o.T." mit unhamburgerisch protzigem Titel
Das „o.T.“, das seine Fühler auch auf umliegende Städte wie Bremen oder Hannover ausstreckt, ist ebenfalls kostenlos, versteht sich jedoch als Magazin mit überwiegend redaktionellen Inhalt. Bislang war die Gestaltung des Heftes allerdings eine solche Katastrophe, dass man es kaum zu lesen wagte, auch wenn erfahrene Autoren wie Hajo Schiff, der sonst vornehmlich für Taz und Kunstforum textet, schon damals zum Pool der Schreibenden gehörten. Hajo Schiff ist noch dabei, ansonsten hat man die Redaktion scheinbar ebenso rundum erneuert wie das Layout (Gott sei’s gedankt!). Dem Heft hat das gut getan, wenn genre-typische Seifenblasentexte auch immer noch das Gros ausmachen. Aber immerhin: eine Glosse, ein Roundtable-Gespräch, ein, zwei lesenswerte Besprechungen und ein übersichtlicher Kalender. Die bisherige Herausgeberin, die Galeristin Ruth Sachse, findet man im neuen Impressum verantwortlich für die Anzeigen. Neuer Herausgeber ist Gerhard Fiedler, der die gleiche Funktion auch für das Stadtmagazin „Szene Hamburg“ innehat. In Letzterer findet man die „o.T.“ nun auch als Kunstbeilage, wie bisher aber auch an den üblichen Stellen, heißt neben einem Haufen Galerie-Flyer und dem Stapel der „Kunstzeitung“.